„Mit eigener Hände Arbeit“
My everyday work is presented here, I do what i love,
Who I am, what I do and my social networks, connect with me.
„Jean-François Millet zählt zu den Begründern der Schule von Barbizon, jener informellen Gruppe von Landschaftsmalern, die für einen lebensnahen Naturalismus einstanden. Dieser entwickelte sich in Millets Schaffen zu einer realistischen Schilderung ländlichen Lebens, welche den Kanon der akademischen Kunst mehr und mehr missachtete und einen ungeschönten Blick auf die harten Arbeitsbedingungen der Landbevölkerung richtete. Im Laufe der 1850er Jahre festigte sich sein Ruf als einer der führenden Realisten Frankreichs. Als der Künstler 186´3 aber Der Mann mit der Hacke im Pariser Salon präsentierte, sorgte sein Realismus für einen Skandal!
Erschöpft legt hier der Ackerbauer eine Pause ein. Er stützt sich auf seine Hacke, der ausdruckslose Blick geht ins Leere. Von der heißen Sonne sind Gesicht und Nacken schon tief gebräunt, die Lippen ausgetrocknet und rissig. Ein Mann am Ende seiner Kräfte. Es gibt keinen Lichtblick für den Erschöpften, denn bald schon wird er die Arbeit mit dem schweren Gerät fortsetzen müssen.
Der Großteil des zu bearbeitenden Ackers liegt noch vor ihm, und er ist allein, ohne jede Unterstützung. Erst ein kleines Stück Feld ist befreit von Getreidestoppeln, Grasbüscheln, Steinen und überwucherndem Gestrüpp – und der Boden bereitet für ein solch ertragreiches Land, wie wir es im Hintergrund der Darstellung gewahren.
Millet widmet das Gemälde der Mühsal bäuerlichen Daseins und ehrte – der Bauer: Jedermann – die Arbeiterschaft, die mit ihrer Hände Arbeit den Boden fruchtbar macht.
Niemals zuvor war in einem Genrebild der ländlichen Arbeit vergleichbar Respekt gezollt und das Verhältnis von Mensch und Natur auf so monumentaler Weise aufgefasst worden. Bis heute ist der Mann mit der Hacke ein Werk von enormer Wirkmacht – und von sozialer und kultureller Bedeutung. Als Hommage an die Würde und den Mut im Angesicht eines Lebens in unermüdlicher Anstrengung, galt es lange Zeit auch das Symbol der Arbeiterklasse“.
Zitat aus:
(B.S. 2014, Katalog zur Ausstellung „Revolution in der Kunst 1863 • PARIS • 1874“ Köln, WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM & FONDATION CORBOUD).

Jean-François Millet
Öl auf Leinwand, 81,9 x 100,3 cm
The J. Paul Getty Museum, Los Angeles
Entdeckt anlässlich der Ausstellung:
Revolution in der Kunst in Köln, WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM, Juli 2024
